Warum das E-Bike geil ist: Ein Plädoyer gegen alle Vorurteile

E-Biker machen doch nicht wirklich Sport. Der Motor macht doch die ganze Arbeit. Ein echter Radler würde sowas nie benutzen. Warum all diese Aussagen so gar nicht der Wahrheit entsprechen und wieso Sportler sogar bewusst auf die Elektro-Fahrräder setzen, liest Du hier.

29.01.2021 | Stand: 00:44 Uhr

Zugegeben: Ich steh‘ auf Extrem-Couching mit einer Tafel Schokolade. Sport? Ist was für andere! So was spielt sich höchstens im TV ab. Was für ein Glück, dass es jetzt E-Bikes gibt. Damit komme ich zur nächsten Sennerei, ohne mich in irgendeiner Weise anstrengen zu müssen. Fährt ja von ganz alleine – oder doch nicht?

Der alte Zwist zwischen Wanderern, die die ganze Wegbreite brauchen, und den Berg rauf schwitzenden und runter rasenden (konventionellen) Mountainbikern ist doch längst Geschichte. Zum Glück gibt es ein neues Feindbild: den E-Biker. Der lässt sich fett und faul von seinem Motor den Berg rauf tragen.

Helm auf und ab die Post. Unser Reporter Uli Weigel düst gerne mit seinem Mountainbike über die Wege. Bild: Ulrich Weigel

*„Atomstrom-Radler“ witzelt ein „echter“ Mountainbiker, als ich ihn bei seiner Verschnaufpause im Oytal passiere. Woher soll der gute Mann auch wissen, dass ich meinen Akku meistens per Solarenergie lade.

* Auf dem Weg zur Arbeit hängt sich ein Radler in meinen Windschatten. Dichtes Auffahren mag ich da ebenso wenig wie im Auto. Ich fahre langsamer. Und der Mann ruft mir beim Überholen spöttisch zu: „Akku leer, hä?!“

*Tatort Büro: Ein Kollege aus der Sportredaktion schwört auf sein ultraleichtes Rennrad und lästert nur „mit Motor …“. Ein anderer fragt süffisant: „Heute wieder mit dem Moped da?“

* Und in der Familie? Der Stromverbrauch steigt und steigt, schimpft ein Bruder auf den ökologischen Wahnsinn. Aber dafür fahre ich doch weniger mit dem Auto ...

Ja! Ich steh aufs Pedelec. So wie viele andere auch. Selbst mein Lieblingsbäcker aus Obermaiselstein und seine Frau radeln mittlerweile elektrisch. Und das aus gutem Grund. Es ist Zeit, mit Vorurteilen aufzuräumen.

Lucky Hehl lebte seine Mechaniker-Leidenschaft 13 spannende und erfolgreiche Jahre im Rennwagenbau aus: Er baute mit dem Porsche-Werksteam Prototypen für Langstreckenrennen bei Sportwagen-Weltmeisterschaften. Das ist lange her.

Vielen Menschen begeistert das Radeln mit dem E-Bike

Heute ist der passionierte Radsportler und Techniker Inhaber von „Rad & Sport“ in Blaichach. Das Radeln mit dem E-Bike mache vielen Menschen Spaß, weiß er und nennt auch einen großen Vorteil: So kämen Radler auch bergauf nicht in den hochpulsigen Bereich. Das E-Bike werde Fahrräder ohne Motor nicht verdrängen, sondern die Angebotsvielfalt ergänzen. Was Lucky Hehl zum E-Bike-Boom sagt? „Er bringt viele Menschen zurück in die Mobilität mit dem Fahrrad.“

Genau. Das sehe ich an meiner Couch, die ich jetzt seltener sehe. Konditionell war das Bergauf-Kurbeln längst nicht mehr mein Ding. Aber nur auf dem Illerdamm radeln? Langweilig! Das E-Bike erhöht den Aktionsradius gewaltig. Neue Ziele in greifbarer Nähe. Fahren mit genau der Kraftanstrengung, die ich gerade geben will oder kann.

Schöne Aussicht. Mit dem E-Bike kommen auch weniger trainierte Radler ganz einfach hoch hinaus. Bild: Ulrich Weigel

Kilometer-Sammeln einfach gemacht

Binnen weniger Monate habe ich auf meinen Tacho über 2.000 Kilometer gespult. Für leidenschaftliche Rennradler ein Klacks. Für mich mehr, als ich im vergangenen Jahrzehnt insgesamt geradelt bin. Der Spaß am Fahrrad – er ist wieder da. Und der Erfolg kommt nebenbei: Denn auch die Leistungskraft steigt spürbar.

Es gibt nicht nur verbohrte Radsportler mit Scheuklappen. Viele finden es auch toll, wenn sich jemand so bewegt, statt mit dem Auto rumzustinken. Manche wissen, dass das normale E-Bike (Pedelec) nicht von selbst fährt: Der Motor hilft nur, wenn man tritt.Und er steigt bei Tempo 25 aus.

Das bedeutet: Überholt ein E-Bike in der Ebene einen stromfreies Rad mit Tempo 26 oder schneller, tritt der vermeintlich faule Fahrer gerade komplett selbst in die Pedale. Der „arme Kerl“ leistet dann sogar mehr als der konventionelle Radler, weil er nebenher das Gewicht von Motor und Akku mitschleppt. Und selbst bei langsameren E-Bikes weiß kein anderer, ob der Fahrer gerade überhaupt den Motor eingeschaltet hat.

Auch manche Sportler setzen auf das E-Bike

Es gibt sogar Sportler, die aufs E-Bike als Zweitrad setzen. Beispielsweise, weil sie nach dem stromfreien Training am Morgen abends nochmal (zur Verdauung oder so) elektrisch auf den Berg fahren. Anderes Beispiel: Christian Schimpel, Inhaber von „Allgäu Bikers“ in Immenstadt, ist Coach für Fahrtechnik-Kurse und veranstaltet auch geführte MTB-Touren.

Ein fitter, sportlicher Typ. Die Strecken muss er zu Saisonbeginn abfahren, da sich ja immer wieder Gegebenheiten ändern. Mit dem E-Bike, sagt er, geht das viel schneller. Für Schimpel keine Frage der Faulheit, sondern wie effektiv er seine Arbeitszeit einsetzt.

Es gibt viele weitere Motivationsgründe für E-Biker. Einige Beispiele:

* Ob mit Pollenallergie, Knie-, Hüft- oder Herzproblemen – die Motorunterstützung hilft, Kraft, Kondition und Fitness zu verbessern.

* Man hält mit dem durchtrainierten Partner mit, ohne zu hecheln (das kann sogar Beziehungen retten).

* Schnelle Runden nach Feierabend sind auch zu sonst nicht mehr erreichbaren Zielen möglich.

* Manchen macht es Spaß, eine Tour den Berg rauf und den Trail runter gleich zweimal am Stück zu fahren.

Eines haben E-Mountainbiker stromlosen Radlern ohnehin voraus: Sie können neben dem Downhill- auch den Uphill Flow genießen. Ja, das gibt es tatsächlich. Das neue Gefühl im Anstieg (ein fließendes Klettern) ist nicht nur bei Touristikern in Österreich längst Thema. Vor kurzem eröffnete der Bikepark Geisskopf in Bischofsmais (Niederbayern) seine erste Strecke speziell für E-Mountainbiker: den „Uphill Flow Trail“.

Wer E-Bike fährt verbraucht kaum Kalorien?

Spannend ist auch eine Untersuchung, die ein Mountainbike-Magazin im November-Heft 2016 veröffentlichte. Die Tester verglichen Trainingsdaten bei einer 15 Kilometer langen Strecke mit 290 Höhenmetern und einem Singletrail-Anteil von 25 Prozent. Die Ergebnisse dürften manchen konventionellen Radler schockieren: Mit dem E-Bike wurden 547 Kalorien verbraucht, mit dem konventionellen MTB nur drei (!) Kalorien mehr.

Zugleich brauchte das E-Bike bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 23,9 km/h acht Prozent weniger Zeit (MTB: 19,6 km/h). Und dann ist da die Herzfrequenz: Mit dem E-Bike lag sie bei maximal 155 Schlägen pro Minute (bpm) und im Schnitt bei 133, beim normalen Mountainbike stieg sie in der Spitze auf 168 bpm (Durchschnitt 145).

Christian Schimpel jedenfalls ist überzeugt, dass komische Blicke und Lästereien von Radlern ohne Hilfsmotor weniger werden. „Eine Frage der Zeit“, sagt er. Und dann können die Radler gemeinsam an einem Strang ziehen. Denn die wichtigste Fragen teilen sie alle: Wo gibt es schöne Strecken? Wo sind Verbesserungen nötig? Wo schaffen Städte und Gemeinden im Zusammenspiel mit Grundeigentümern neue Möglichkeiten für den Spaß auf zwei Rädern?

FITNESS: Wie sportlich ist eigentlich das E-Bike? Sehr!

Von wegen Elektroräder sind nur etwas für bewegungsfaule Menschen. Wissenschaftliche Studien belegen: E-Bikes machen fit – und Lust auf noch mehr Bewegung

Das E-Bike ist seit mehr als zehn Jahren ein fester Bestandteil des Straßenverkehrs, zwischen 2011 und 2021 hat sich der Absatz dieses Fahrradtyps in Deutschland von 330 000 auf zwei Millionen gut versechsfacht. Doch bis heute hat das E-Bike ein Imageproblem.

„E-Bikes sind für faule, unsportliche ältere Personen“: In der „Fahrrad XXL E-Bike Studie 2020“, erhoben an der Hochschule Heilbronn, setzte jeder fünfte Befragte sein Kreuz hinter diese Aussage. Zehn Prozent bezeichneten die Nutzung eines elektrischen Fahrrads als Schummelei. Acht Prozent fürchteten gar, die Nutzung eines E-Bikes würde sie langfristig unsportlicher machen. Bevor E-Biker nun Bluthochdruck bekommen: kein Grund, sich aufzuregen. Die Forschung steht längst auf der Seite des E-Bikes.

Natürlich spricht auf den ersten Blick einiges gegen das Pedelec. Der Extraschub, den Radfahrer über den Elektromotor bekommen, senkt die körperliche Belastung pro gefahrenem Kilometer. Abhängig von Fahrweise und Strecke bringt es der klassische Radler auf einen Kalorienverbrauch von bis zu 600 Kilokalorien pro Stunde, während der Energieverbrauch beim E-Bike im kleinsten Unterstützungsmodus nur 300 Kilokalorien beträgt.

Aber Gesundheitseffekte lassen sich nicht allein in der Menge der verbrauchten Kalorien bemessen. Denn all das, was medizinisch für das Fahrrad als Sportgerät spricht, trifft auch auf seinen elektronischen Cousin zu. Das E-Bike ist ja kein Motorrad – der Motor springt erst an, wenn der Radler in die Pedale tritt. Die elektronische Unterstützung ist zudem gedrosselt; wer mit dem E-Bike schneller als 25 Stundenkilometer fährt, ist wieder komplett abhängig von Beinmuskulatur und Ausdauer. Und das kann durch das zusätzliche Gewicht des Akkus beim E-Bike ganz schön in die Beine gehen.

Eine Metaanalyse über 17 Studien zur kardiorespiratorischen Fitness bei E-Bikern im Vergleich zu klassischen Radlern belegt, dass Elektrobiker vorwiegend im herzgesunden moderaten Aktivitätslevel trainierten. Die Anstrengung beim E-Biken ist damit weniger intensiv als beim konventionellen Radfahren, aber höher als beim Walking.

Unterstützung mit Maß

Eine Studie an der Medizinischen Hochschule Hannover wurde diesbezüglich noch genauer: 101 Probanden, die erst zwei Wochen mit einem E-Bike und dann zwei Wochen mit einem normalen Fahrrad unterwegs waren, zeichneten in dieser Zeit via App Dauer und Intensität der Fahrten auf. Das Ergebnis: Die Herzfrequenz war beim Elektroradeln nur etwa zehn Schläge pro Minute niedriger als beim Strampeln allein aus eigener Kraft. Die Vermutung von Studienleiter Uwe Tegtbur: Die Fahrer wählten beim E-Bike jenen Unterstützungsmodus, der ihnen das Fahren erleichterte, aber sie immer noch forderte. So hatten sie eine Herzfrequenz, die sich positiv auf ihr Herz-Kreislauf-System auswirkte.

Ebenso wie Joggen ist Radfahren ein erstklassiges Herz-Kreislauf-Training – mit dem Vorteil, dass die Runde auf dem Fahrrad deutlich gelenkfreundlicher ist als die Laufrunde und dadurch ideal für Menschen mit Übergewicht oder Gelenkproblemen. „Regelmäßiges Radfahren senkt den Blutdruck, beeinflusst Blutzucker-und Cholesterinwerte positiv und hält die Gefäßwände elastisch“, sagt Sportkardiologe Martin Halle, Direktor der Präventiven Sportmedizin und Sportkardiologie am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München. Und das hat erfreuliche Folgen für die Lebenserwartung: „In Kombination mit gesunder Ernährung, wenig Alkohol und dem Verzicht auf Zigaretten kann man mit regelmäßigem Ausdauertraining sein Herzinfarktrisiko um 80 Prozent senken.“

Elektro hilft beim Einstieg

In einer britischen Studie wurde 18 übergewichtigen Typ-2-Diabetikern über einen Zeitraum von fünf Monaten ein E-Bike zur Verfügung gestellt. Im Schnitt legten die Probanden 21 Kilometer pro Woche mit dem Rad zurück. Der abschließende Fitnesstest am Ende belegte eine Steigerung der Ausdauer um knapp elf Prozent. 14 Prozent der Teilnehmer kauften sich nach der Studienphase ein eigenes Rad. Ein Ergebnis, das Jens Kröger, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Diabetes-Hilfe diabetesDE, überzeugt: „Seit Jahren versuchen wir immer wieder, Menschen mit Diabetes Typ 2 dafür zu begeistern, sich mehr zu bewegen und ihre Fitness zu verbessern. Die elektronische Unterstützung kann besonders für solche Betroffene eine gute Motivation sein, mit dem Radfahren anzufangen.“

„E-Bikes sind perfekt geeignet, um gerade Menschen mit wenig Ausdauer und Trainingserfahrung wieder in Schwung zu bekommen“, bestätigt auch Sportprofessor Halle. „Der Motor ermöglicht ihnen, die Belastung selbst zu dosieren und somit eine Überlastung zu vermeiden.“ Das hat noch einen weiteren erfreulichen Nebeneffekt: Die Frusterlebnisse etwa bergauf oder beim Radausflug mit besser trainierten Freunden bleiben aus. Erfolgserfahrungen hingegen – auch wenn sie mit E-Unterstützung möglich wurden – machen nicht nur Spaß und stolz, sondern „stärken auch die sogenannte Selbstwirksamkeit, also den Glauben an die eigenen Fähigkeiten“, erklärt Sportwissenschaftlerin und Bewegungscoach Sabine Puhl. Sich von unten heranzutasten an die eigenen Leistungsgrenzen und diese langsam zu erweitern, ist langfristig besser, als an den eigenen Ambitionen zu scheitern: „Man sollte es sich gönnen, klein anzufangen.“

Gerade wenn es um die Gesundheit geht, gibt es „zu klein“ eigentlich gar nicht: Jedes Training ist besser als keins. „Schon ein zehnminütiges tägliches Radtraining – ob konventionell oder mit dem E-Bike – im moderaten Anstrengungsbereich verbessert den Kreislauf und die Herzgesundheit. Moderat heißt, dass man leicht ins Schwitzen und Schnaufen kommt“, erklärt Sportkardiologe Martin Halle, der innerhalb Münchens eigentlich alle Strecken auf zwei Rädern zurücklegt.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt Erwachsenen zwischen 18 und 64 Jahren ein Aktivitätspensum von 150 bis 300 Minuten pro Woche. Das klingt nach viel, ist aber ein Leichtes für Menschen, die wie Halle im Alltag möglichst viel mit dem Rad unterwegs sind, ob nun zur Arbeit oder zum Einkaufen.

16,7

Prozent der E-Bike-Käufer hoffen auf eine Zeitersparnis

Quelle: Fahrrad XXL E-Bike-Studie 2020

Alternative für Pendler

Die Entfernung zum Arbeitsplatz beträgt bei 48,4 Prozent der berufstätigen Deutschen maximal zehn Kilometer. Eine Distanz, die vielen Menschen zu lang erscheint für das herkömmliche Fahrrad – aber ideal, um mit dem E-Bike bewältigt zu werden. Zumal man mit dem Bike gerade im städtischen Berufsverkehr deutlich schneller vorankommt als mit dem Auto. Die motorische Bike-Beihilfe verhindert, verschwitzt im Job anzukommen. Auf dem Rückweg kann es dann ja gerne etwas sportlicher zugehen.

Das werktägliche Radfahren zum Job hilft aber nicht nur, das Bewegungskonto im Sinne der Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation ordentlich aufzufüllen, sondern entlastet außerdem die Umwelt: Laut Bundesumweltamt sind die Kohlendioxidemissionen bei einem Pkw um das Vierzigfache höher als beim Pedelec.

Die sanfte, nach Belieben regulierbare Unterstützung durch den Motor bewirkt insgesamt, dass Hügel und Berge gefühlt flacher werden, Strecken sich kürzer anfühlen und Gegenwind endlich kein Thema mehr ist: Alle Argumente, die der innere Schweinehund beim traditionellen Radfahren gerne angeführt hat, lösen sich beim E-Bike in Wohlgefallen auf.

Das hat zur Folge, dass E-Biker nicht nur im Vergleich zu unmotorisierten Sportsfreunden eineinhalbmal so häufig aufs Fahrrad steigen, sondern auch im Durchschnitt doppelt so lange Strecken zurücklegen. Das summiert sich übers Jahr auf die durchschnittlich dreifache Kilometerlänge. Und macht damit auch den höheren Kalorienverbrauch der klassischen Radfahrvariante insgesamt wieder wett.

BEATE STROBEL

E-Bike & Fitness: Fit und gesund mit dem E-Bike

Wie verbessere ich meine Fitness mit dem E-Bike?

Ein E-Bike ist ein hybrides Fahrzeug – es fährt eben nicht von allein, sondern du musst selbst treten. Es kommt dabei darauf an, wieviel Unterstützung du dir zuschaltest. Hier liegt ein klarer Vorteil des E-Bikes in der Anpassung an individuelle Bedürfnisse und Ziele. Eine interessante Studie zur körperlichen Aktivität von E-Bike-Nutzern im Vergleich zu konventionellen Fahrradnutzern und Nicht-Radfahrern liefert Einblicke in das Zusammenspiel von E-Bike und Fitness. Die wichtigsten Fitnessaspekte stellen wir dir hier kurz vor.

E-Bike-Fahren mit und fürs Herz

Erwiesenermaßen ist die Herzfrequenz beim E-Bike-Fahren fast so hoch wie beim unmotorisierten Fahrradfahren. Das ist gut für das Herz-Kreislauf-System, den Blutdruck und die Blutgefäße. Die erhöhte Aktivität steigert die Aufnahme von Sauerstoff im Blut sowie die Herzaktivität und verringert so das Risiko auf einen Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Frische Luft und Sonne satt – das tut gut

Anders als zum Beispiel in stickigen öffentlichen Verkehrsmitteln oder im Auto, bist du mit dem E-Bike an der frischen Luft. Die sauerstoffreiche Luft ist förderlich für deine körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Der angeregte Kreislauf versorgt dein Gehirn mit mehr Sauerstoff und hält es fit.

Beim E-Bike-Fahren bist du außerdem draußen in der Sonne unterwegs. Dein Körper braucht das Sonnenlicht unter anderem für die Produktion von Vitamin D. Die unter dieser Bezeichnung zusammengefassten Stoffe sind wichtig für den Knochenstoffwechsel und -aufbau, das Immunsystem und die Psyche. Die Vorstufe zu diesem Vitamin baut der Körper selbst in der Haut auf. Durch UV-B-Einstrahlung wird daraus Vitamin D gebildet.

Stress abbauen mit dem E-Bike

Zusätzlich zu den bereits erwähnten Stoffen schüttet dein Körper beim Fahren mit dem E-Bike Endorphine, also Glückshormone, aus. Das macht nicht nur Freude und Lust auf die nächste E-Bike-Tour, sondern steigert auch dein Wohlbefinden.

Dazu trägt auch die verfügbare Zeit bei, die du mit dem E-Bike gewinnen kannst. Vielleicht erübrigt sich dein Gang ins Fitnessstudio oder du sparst Zeit auf dem Weg von und zur Arbeit. Die gewonnene Zeit kannst du als Quality Time oder gar für weitere sportliche Aktivitäten und Fitness nutzen. Dabei konzentrierst du dich voll auf die Fahrt – du kannst einfach keine Anrufe entgegennehmen oder E-Mails schreiben, die dich vielleicht im Auto oder ÖPNV schon in Beschlag nehmen und stressen könnten.

Aus diesem Grund eignet sich E-Bike-Fahren zum Stressabbau und trägt zu deiner Fitness bei. In Stressphasen produziert der Körper vermehrt Adrenalin, das unseren Körper vorübergehend leistungsfähiger macht. Allerdings bauen wir modernen Menschen es im Alltag nicht mehr entsprechend ab. Die leichte Anstrengung bei einer Fahrt mit dem E-Bike verringert den Adrenalinspiegel im Körper, ohne dass du dabei zu sehr ins Schwitzen gerätst. Du hast also etwas Bewegung und musst dennoch nicht befürchten, schweißgebadet in der Arbeit anzukommen.

Schließlich wirkt E-Biken beruhigend und macht dich stressresistenter. Das sind wichtige Voraussetzungen für deine Fitness, ganz nach dem Motto: „Ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper“.

Mit dem E-Bike motiviert zu mehr Fitness

In der oben genannten Studie gaben E-Bike-Fahrer im Vergleich zu Fahrradfahrern längere Entfernungen an, die sie zurückgelegt hatten. Weitere Strecken und die häufigere Benutzung steigern die Ausdauer, trainieren die Kondition und fördern den Muskelaufbau. Die häufigere Nutzung erklärt sich durch die niedrigere Hemmschwelle: im Vergleich zum herkömmlichen Rad überwindest du leichter den „inneren Schweinehund“ und fährst mehr. Die Studie ergab, dass die Hürde, auf ein E-Bike zu steigen deutlich niedriger ist als beim Fahrrad. Dies führte auch dazu, dass Probanden ihr Auto öfter zu Hause stehen ließen, wenn sie zur Arbeit fuhren.

Zugegeben, das Fahren mit einem E-Bike erfordert nicht so viel Kraft wie unmotorisiertes Radfahren. Allerdings kompensierst du dies auf einem E-Bike durch eine höhere Fahrfrequenz und Geschwindigkeit. Du legst einfach längere Strecken zurück oder überwindest mehr Höhenmeter. Die häufige Nutzung hat einen deutlichen Trainingseffekt auf deine Fitness und Muskeln.

Fettverbrennung

Die regelmäßige Bewegung regt deinen Stoffwechsel an, dein Körper verbrennt so Kalorien. Sportmediziner sprechen von einem Verbrauch von ungefähr 300 Kalorien pro Stunde bei mittlerer Anstrengung. Zusätzlich sorgen die aufgebauten Muskeln dafür, dass dein Körper mehr Energie umsetzt.

Für Menschen, die unter ihrem Übergewicht leiden, ist Radfahren unter Umständen eine beschwerliche Aktivität. Hier schafft ein E-Bike Abhilfe, indem es das Treten unterstützt. Je nach Unterstützungsgrad musst du selbst mehr oder weniger Tretkraft aufbringen. Das ermöglicht ein zielgerichtetes Training, da du mit hoher Unterstützung beginnen und später den eigenen Einsatz erhöhen kannst. Mit steigender Fitness ist immer weniger Unterstützung nötig und es werden mehr Kalorien verbrannt.

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